Winter Challenge zeigt, wie schön Olympiaden sein können!

Die olympischen Winterspiele 1992 in Albertville, Frankreich waren ein Spektakel. 1.801 Teilnehmer aus 64 Nationen nahmen daran teil. Zum letzten Mal fanden die Winterspiele im gleichen Jahr wie die Sommerspiele statt, der finnische Skispringer Toni Nieminen wurde im Alter von 16 Jahren der jüngste Goldmedaillengewinner aller Zeiten bei Olympischen Winterspielen, und zum ersten Mal seit 1964 trat wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft an, die sofort den ersten Platz im Medaillenspiegel belegte.

Schon damals stand nicht nur der sportliche Aspekt bei den Austrägern im Mittelpunkt, und auch einige Software-Firmen hießen solche Ereignisse willkommen, um eventuell die 'schnelle Mark' zu machen.

Accolade schloß sich da nicht aus und brachte rechtzeitig vor dem ersten Startschuss The Games: Winter Challenge heraus. In acht verschiedenen Disziplinen messen sich hier die 'Athleten', wobei bis zu zehn (!) menschliche Konkurrenten antreten können. Sind es weniger, so übernimmt der Computer die restlichen. Kommen wir zu den einzelnen Disziplinen:

Grafisch gesehen ist jede Desziplin für die damalige Zeit eine (winterliche) Pracht. Nur mit Bitmap-Grafik gab sich Accolade nicht zufrieden, sondern integrierte auch noch Vektor-Grafik wodurch ein guter dreidimensionaler Effekt entsteht.

Äußerst lobenswert ist die Steuerung (Joystick und/oder Tastatur). Sie ist durchdacht und auf Anhieb zu beherrschen... Weniger gelungen ist die musikalische Unterstützung und die FX, was sich aber nicht auf den Spielspaß auswirkt. Motivationsfördernd ist dagegen die Tatsache, dass beliebig viele Spielstände ebenso wie sämtliche Rekorde automatisch gespeichert werden. Doch der Hammer: Eine speicherbare Replay-Funktion erlaubt das Saven eines jeden Wettkampfes.

Ein Kapitel für sich ist das Skispringen, bedarf es doch einiger Übungssprünge, bis das optimale Timing für den Absprung gefunden wird und Weiten von über 100 Metern erreicht werden.

Biathlon verlangt Fingerspitzengefül und gute Reaktion. Schön, dass sowohl im Stehen als auch im Liegen geschossen wird.

Beim Bobfahren ist Vorsicht vor allzu schnellen Kurvenfahrten geboten. Wer's übertreibt, fliegt wie auch beim Rodeln raus.

Rasant geht es als Eisschnellläufer auf Schlittschuhen her. Drei Runden sollte man sich die Lunge aus dem Leib 'skaten', damit man am Ende auf dem Treppchen steht und Gold (drei Punkte), Silver (zwei Punkte) oder zumindest Bronze (einen Punkt) bekommt.

Abfahrt und Riesenslalom sind recht schwierig, da man meist dazu verleitet wird, zu schnell zu fahren und somit durchaus mal ein Tor auslässt. Dies führt unweigerlich zur sofortigen Disqualifikation.

Last but not least kommt der Langlauf, ein recht langweiliger Wettkampf...

Was bei The Games: Winter Challenge nicht so gelungen ist, ist die Tatsache, dass beim Skisprung nur ein Versuch gestattet ist. Ein zweites Springen hätte die Spannung gesteigert und wäre realistischer gewesen. Doch das Schlimmste: Rast die Spielfigur nach erfolgreicher Landung noch vor einen Baum oder in den Tiefschnee und stürzt, so wird der Sprung nicht gewertet.

Ansonsten handelt es sich bei diesem 'kühlem' Werk um ein technisch hervorragendes, realistisches und nicht zuletzt durch die drei Schwierigkeitsgrade lang motivierendes Programm. Ski heil!

 

Entwickler:
MindSpan

Publisher:
Accolade

Erscheinungsjahr:
1991

Plattformen:
PC (DOS)
SEGA Mega Drive
SEGA Genesis

Damaliger UVP
100 DM (~ 50 €)

 


Vorsicht in den Kurven!


Anvisieren, abdrücken, treffen - mit ruhiger Hand kein Problem!

Damalige Wertung:
Grafik/Animation: 10/12
Sound: 8/12
Realitätsnähe: 9/12
Motivation: 10/12
Gesamtnote: 10/12

 

 
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